Für heute hatte ich einen Text vorbereitet.
Wie du im Marketing echt bleibst.
Ich hatte ihn mit ChatGPT geschrieben. Als ich ihn mit etwas Abstand nochmal las, sträubte sich alles in mir: Das klingt überhaupt nicht (mehr) wie ich!
Ohne es zu merken, habe ich selbst gegen das verstoßen, was ich eigentlich weiß:
Echt sein tut gut - mir und anderen.
Im Marketing scheint es manchmal darum zu gehen, schneller oder besser zu sein als andere. Abzuliefern. Aber wenn wir dieser Illusion erliegen, stellen wir uns selbst ein Bein.
Zumindest wenn dein Business wie meines ist - ein Ausdruck deiner Essenz, deines Seins, ein tiefes Bedürfnis, ganz und gar Du zu sein und damit anderen zu helfen.
Paradoxerweise ist es gerade dieses “Helfen wollen”, das uns so oft im Weg steht. Das dazu führt, dass wir viel weniger hilfreich sind als wir sein könnten. Denn wenn wir helfen wollen, mischt sich unser kleines Ich, unser Ego, ein und die große Kraft, unser wahres Selbst, hat weniger Raum.
Ich möchte diesem Selbst wieder Raum geben.
Mein Ego hatte lange genug das Sagen.
Und dann spüre ich wieder - wie schon so oft: Im Grunde geht es überhaupt nicht um Marketing. Marketing ist nur eine Metapher. Im Grunde geht es darum, ganz und gar wir selbst zu sein. Dieser großen Kraft in uns zu vertrauen. Uns auf den Fluss des Lebens einzulassen. Uns die Erlaubnis zu geben zu sein - so wunderbar und einzigartig wir wahrhaftig sind.
Denn jeder spricht im Marketing von Einzigartigkeit - aber fast jeder von uns unterdrückt genau diese Einzigartigkeit unbewusst, aus dem Gefühl heraus, dass wir so wie wir sind nicht genug oder sogar falsch sind.
Echt sein tut daher nicht nur anderen gut, sondern ist auch heilsam für uns selbst.
Echt sein fängt immer bei uns selbst an.
Bei der Entscheidung FÜR uns. Die sich manchmal anfühlt als wäre sie gleichzeitig GEGEN Erfolg (was nicht wahr ist, by the way).
Bei der Erlaubnis, ganz wir zu sein - unperfekt, laut, leise, strange oder was auch immer gerade für uns auf dem Plan steht.
Bei der Freiheit, Pläne zu kippen, auf Ziele zu pfeifen, es niemandem recht zu machen, weil wir niemandem etwas schuldig sind - außer vielleicht (vielleicht) uns selbst.
Bei der Ehrlichkeit, mit der wir uns eingestehen, dass wir auf den Weg, den wir gerade gehen, egal wie sicher und anerkannt und lohnenswert er zu sein scheint, keinen Bock mehr haben. 🐐
Ich habe mich getrieben. Nicht erst in den letzten Wochen. Eigentlich schon immer. Sogar nach meinem Burnout. Immer weiter.
Ja, es ist langsam leiser geworden. Aber an den Ursprung, die Wurzel, bin ich nicht dran gekommen.
Letzte Woche hab ich sie zu fassen gekriegt. Ruhelosigkeit. Getarnt als Inspiration.
Auf einmal sehe ich den Wahnsinn, den ich als Vernunft eingestuft hatte.
Auch das gehört zum Echtsein dazu. Mut hinzuschauen. Unsicherheit zulassen. Nichtwissen einladen. Alles, alles loszulassen.
Nichts davon spielt wirklich eine Rolle. Alles hier ist nur ein Spiel.
Und nein, es geht nicht darum, dem Leben den Rücken zu kehren. Ganz im Gegenteil.
Es geht um Leben pur. All in. Ganz und gar, mit jeder Faser unseres Seins.
Das wird doch erst möglich, wenn wir loslassen. Wenn wir aufhören, unsere eigenen Pläne zu schmieden und wie die Lemminge zu verfolgen - und uns endlich der Kraft und Führung des Lebens anvertrauen.
Ich habe für mich entschieden - ich möchte dieser Kraft vertrauen.
Ich möchte meine Pläne über Board werfen und mich von ihr führen lassen.
Darum weiß ich im Moment nicht, wie es hier weitergeht.
Ich warte jetzt einfach, welchen Plan das Leben für mich (und dich) hat.
Soviel zum Echtsein 😅🙈
Alles Liebe und einen guten Start in den Juli