SOS: Worüber soll ich nur schreiben??
5 Notfall-Strategien für frische und gleichzeitig authentische Inspirationen
Im Marketing klopft eine Frage besonders regelmäßig an die Tür: Hilfe, ich hab kein Thema – worüber soll ich bloß schreiben?
Gerade wenn du – wie ich – feste Newsletter-Termine hast (zum Beispiel montags beim Marketing-Mutmacher) oder mehrere Blogs betreust (aktuell sind’s bei mir fünf), wird Inspiration zum wichtigsten Treibstoff für deine Kreativität. Und manchmal auch zum Engpass.
Denn du willst ja nicht einfach irgendwas schreiben – sondern etwas Echtes, das aus dir kommt, dich bewegt und auch anderen etwas gibt. Aber je näher der Abgabetermin rückt, desto größer der Druck, desto wuschiger der Kopf. 😵
Ich kenne das: Panik, Blockade, nichts geht mehr. Deshalb habe ich mir über die Zeit ein paar Notfall-Strategien zurechtgelegt, die fast immer helfen – und wenn nicht, gibt’s zum Glück noch Strategie #5.
Strategie #1 - Was ist frisch?
Ich schreibe am liebsten über etwas, das frisch ist. Frisch bedeutet - ich habe dazu vor Kurzem etwas Neues gesehen oder ich habe das tiefer für mich gesehen.
Ich habe über die Jahre festgestellt, dass echte Erkenntnisse und Einsichten eine Million mal wertvoller für andere sind als Fakten und Informationen. Letztere dienen vielmehr dazu, die Einsichten und Erkenntnisse zu untermauern. Für sich alleine sind sie in der Regel stinklangweilig.
Zum Beispiel lese ich gerade das Buch “Du bist das Placebo” von Dr. Joe Dispenza1. Darin geht es um die unglaublichen Selbstheilungskräfte, die in jedem von uns stecken. Das Buch ist voller Forschungsergebnisse und Fakten - aber das wirklich Wertvolle steckt in den Erkenntnissen von Dr. Dispenza: Dass wir alle Krankheiten selbst heilen können und wie das geht.
Frisch bedeutet aber auch, dass es meine Erkenntnisse sind - nicht die von jemand anderem. Wenn ich darüber schreibe, teile ich also nicht die Einsichten von Dr. Dispenza, sondern das, was ich für mich in diesem Buch gesehen habe (was ich tiefer begriffen habe oder wo ich einen Bezug zu einem eigenen Erlebnis herstellen konnte).
Frisch lässt sich am besten mit einem Wort ausdrücken: Achso!
Oft ist es begleitet mit einem Gefühl von Erleichterung, Hoffnung oder neuen Möglichkeiten.
Manchmal aber auch von dem seltsamen Gefühl, auf dem Schlauch zu stehen oder gestanden zu haben.
Wenn mir gerade wirklich nichts einfällt, greife ich zu Trick 17: Ich blättere durch die letzten Tage meines Journals, das ich täglich führe und in dem ich tiefere Erkenntnisse festhalte. Meistens stoße ich dabei auf irgendwas, was sich noch relativ neu anfühlt und über das geschrieben werden möchte.
Strategie #2 - Meine Sammlung
Natürlich habe ich auch eine Sammlung an Themen. Wenn ich bei den Pferden bin, habe ich Themenideen am laufenden Band … Ich notiere sie mir im Handy (ich habe dafür eine private WhatsApp-Gruppe, so hab ich die Notizen auch gleich am PC).
Mein Schreibtisch ist mit Notizblättern übersät, auf denen sich Stichworte und sogar ausformulierte Titel tummeln.
Eine weitere gute Quelle sind Fragen von Lesern. Sie kommen als Antwort auf meinen Newsletter oder werden als Kommentare unter den jeweiligen Blogbeiträgen hinterlassen. Manchmal sind es auch nicht direkt Fragen, sondern Kommentare und Hinweise, die ich aufgreifen und tiefer beleuchten möchte.
Meine dritte Anlaufstelle sind meine Bücher. Immer wenn ich eine inspirierende Stelle in einem Buch finde, klebe ich ein Post-It an die Seite.
Das Ding ist - die meisten dieser Ideen fühlen sich entweder noch nicht reif oder aber überreif an - eben einfach nicht frisch. Das ist übrigens auch der Grund, warum ich für die meisten meiner Newsletter und Blogs keinen Contentplan habe.
Aber manchmal finde ich auf diese Weise ein Goldstück.
Strategie #3 - ChatGPT (+ AI ganz allgemein)
Natürlich darf AI in dieser Liste nicht fehlen. Ich arbeite wirklich viel mit Künstlicher Intelligenz, allen voran ChatGPT.
Als ich heute Morgen wieder genau dieses Problem hatte - der Montags-Mutmacher ist dran und ich habe noch kein Thema, Hilfe 😱 - war ChatGPT meine erste Anlaufstelle:
Ich brauche 10 Themen-Ideen für meinen Marketing-Mutmacher, der als Blog + Newsletter immer montags erscheint - darin geht es darum, im Marketing auf sich selbst zu hören, um Selbstfürsorge und darum, sich nicht stressen zu lassen.
Die Vorschläge waren auch alle wirklich gut. Aber ich hatte keine Lust, über irgendeines dieser Themen zu schreiben. Kurz habe ich überlegt, ChatGPT auch das übernehmen zu lassen. Aber dann kam etwas Frisches: Was, wenn ich teile, was ich tue, wenn mir kein Thema einfällt?
Mein Tipp ganz generell für die Arbeit mit AI: Spüre immer genau hin, wie der Assistent dich unterstützen kann, ohne dass du deine individuelle, echte, authentische Stimme auf’s Spiel setzt. Im Marketing geht es nicht darum, so viele Inhalte wie möglich zu teilen, sondern wertvolle Inhalte, die man so nur bei dir bekommt.
AI kann dich dabei unterstützen - aber du bestimmst, wie und in welchem Umfang.
Und nein, es ist nicht verwerflich, auch mal einen ganzen Newsletter von der Künstlichen Intelligenz schreiben zu lassen. Ich habe das auch schon gemacht. Es muss einfach für dich stimmig sein. Hör auf dein Gefühl.
Strategie #4 - Aus Alt mach Neu
Das ist etwas, womit ich persönlich mich sehr schwer tue, das ich aber in Zukunft noch stärker nutzen möchte: Alte Beiträge erneut nutzen.
Sie können dafür natürlich überarbeitet oder aufgefrischt werden. Oder du greifst dir einen Aspekt aus dem Beitrag raus und gehst an dieser Stelle tiefer.
Du darfst aber auch einen gesamten bereits geschriebenen Beitrag an einer anderen Stelle erneut veröffentlichen (vorausgesetzt, er stammt von dir 😏2) oder in einem deiner Newsletter auf einen alten Beitrag eingehen und ihn verlinken.
Es gibt gute Gründe, alten Content immer wieder mal hervorzuholen und erneut zu teilen:
Nur weil sie “alt” sind, heißt das ja nicht, dass sie schlecht oder veraltet sind. Gerade frische Erkenntnisse enthalten diese magische Komponente, die auch bei anderen dafür sorgt, dass sie etwas Neues für sich sehen können. Und das ist zeitlich nicht begrenzt!
Als wir den Content veröffentlicht haben, waren wir noch nicht so sichtbar wie heute.
Nicht jeder, der uns damals folgte, hat den Beitrag auch gesehen und gelesen. Vielleicht ist es damals untergegangen oder war (noch) nicht relevant.
Es kommen immer wieder neue Leute in unsere Community, für die unser alter Content auch wertvoll sein könnte.
Trau dich, auch mal Altes zu posten - das kann sogar ein fester Teil deiner Strategie sein.
Strategie #5 - Egal, dann eben nicht
Wenn mir wirklich gar nichts einfällt (oder ich das Gefühl habe, die Zeit reicht nicht mehr, um etwas von Qualität zu erschaffen), lasse ich den Termin fallen.
Das Gute an der Selbstständigkeit ist ja, dass wir unsere Regeln selber machen können. Wir vergessen das nur zu oft.
Dann erscheint eben nächsten Montag kein Marketing-Mutmacher, dann schreibe ich diese Woche eben nichts in meinem LandhausRabe-Blog, dann bleibt mein persönlicher Newsletter eben mal ungeschrieben …
Ich mag meine festen Termine, weil sie mich zwingen, aus meinem inneren Monolog darüber, dass ich nicht schreiben kann und niemand auf meine Inhalte wartet, auszusteigen und einfach trotzdem zu schreiben.
Aber diese Termine sind für mich da, und wenn sie beginnen, sich gegen mich zu richten, lasse ich sie fallen.
Wir können jedes unserer Tools als Werkzeug für uns nutzen oder als Waffe gegen uns.
Das Wichtigste dabei: Ich meine es ernst - ich lasse wirklich los. Soll heißen ich mache es nicht, um mich auszutricksen.
Denn wenn ich wirklich loslasse, geschieht oft das Wunder: Wie aus dem Nichts (buchstäblich) taucht plötzlich ein Thema auf, das ich runtergeschrieben habe, bevor ich so richtig weiß, wie mir geschieht.
Nicht immer, aber immer mal wieder.
❓ Wie ist das bei dir? Was sind deine besten Tipps, um auf Themenideen zu kommen? Führst du einen Contentplan? Ich bin gespannt auf deine Erfahrungen.
Alles Liebe
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Allerdings ist das sogenannte Kuratieren fremder Inhalte noch eine weitere coole Strategie, die ich selbst ebenfalls noch viel zu wenig nutze - dabei wählst du fremde Inhalte nach deinen eigenen redaktionellen Kriterien aus und teilst sie weiter. Der Mehrwert liegt dabei darin, dass du bereits die qualitative Vorauswahl für deine Leser triffst.